Iona Überführung auf der Meyer Werft
Iona für P&O Cruises hat vorzeitig am Mittwoch, den 18. März 2020, die Meyer Werft in Papenburg verlassen und wurde auf der Ems nach Eemshaven (Niederlande) überführt. Das Schiff wurde sicher über die Ems in die Nordsee gebracht, konnte erste Tests erfolgreich absolvieren und liegt nun in Bremerhaven.
Um die Gesundheit der Mitarbeiter auch während der Corona-Krise in Europa zu gewährleisten und aufgrund steigender und sich täglich ändernder Restriktionen und Auflagen der Behörden hat die Geschäftsleitung der Meyer Werft entschieden, die Zahl der Personen an Bord der Iona auf ein Minimum zu reduzieren. An Bord des neuen Kreuzfahrtschiffes wird nur eine stark verkleinerte Mannschaft, die zum Betrieb und zur Sicherheit des Schiffes nötig ist, vor Ort tätig sein. Der Innenausbau und die Erprobung auf See wurden zunächst ausgesetzt.
Überführung der Iona
Für die Iona Überführung und die Probefahrten sind in enger Abstimmung mit den Behörden umfangreiche Präventionsmaßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus ergriffen worden. Dazu gehört z.B. auch, dass bei allen Menschen, die an Bord gehen, die Temperatur gemessen wird. Zudem werden die Abläufe an Bord entzerrt, so dass keine großen Gruppen an Bord auf enge, Raum zusammenkommen.
Die Iona wird die Emsfahrt in Richtung Nordsee wieder rückwärts und mit Unterstützung zweier Schlepper zurücklegen. Diese Art der Überführung hat sich aufgrund der besseren Manövrierfähigkeit bewährt.
Die Iona wurde im Mai 2019 auf Kiel gelegt und ist das 50. Kreuzfahrtschiff, das auf der Meyer Werft entstanden ist. 1986 lieferte das Unternehmen mit der Homeric den ersten Luxusliner aus Papenburg ab. Die Meyer Werft baut insgesamt zwei neue Schiffe für P&O Cruises. Das Schwesterschiff der Iona soll ab Frühjahr 2022 durch die Weltmeere kreuzen.
Die Iona hat am frühen Freitagmorgen des 14. Februar 2020 rund acht Monate nach Kiellegung planmäßig das Baudock der Meyer Werft verlassen und lag seit dem am Ausrüstungspier der Werft.
Das rund 184.000 BRZ große Kreuzfahrtschiff für P&O Cruises bietet Platz für 5.206 Passagiere. Eines der Highlights an Bord ist der sogenannte SkyDome, der von einem 970 Quadratmeter großen Glasdach aus 340 Glaselementen überspannt wird.
Zeitplan
Für die Emspassage gilt folgender Zeitplan, der sich entsprechend der Wetter- und Tidebedingungen kurzfristig verschieben kann:
Mittwoch, 18. März 2020
- ca. 18:00 Uhr Schiff in Warteposition (Papenburg)
- ca. 19:30 Uhr Passieren der Dockschleuse (Papenburg)
Donnerstag, 19. März 2020
- ca. 02:00 Uhr Passieren der Friesenbrücke (Weener)
- ca. 06:30 Uhr Passieren der Jann-Berghaus-Brücke (Leer)
- ca. 10:45 Uhr Ankunft Emssperrwerk (Gandersum)
- ca. 20:15 Uhr Passieren Emssperrwerk
- ca. 21:45 Uhr Passieren Emden
Alle zeitlichen Angaben sind vorbehaltlich der Wind- und Wetterlage, der Wasserstände und somit ohne Gewähr. Zeitverschiebungen sind auch kurzfristig möglich!
Die Überführung des Schiffes wird erneut vom Team der Lotsenbrüderschaft Emden durchgeführt. Die Emslotsen haben auch in den Vorjahren die Schiffe der Meyer Werft überführt. Das gesamte Überführungsteam trainierte dieses Manöver am computergesteuerten Simulator in Wageningen (Niederlande), um so noch besser vorbereitet zu sein.
Die Passage der Iona über die Ems wird mit Unterstützung des Emssperrwerkes erfolgen. Die Dauer der Passage wird möglichst kurz gehalten.
Meyer Werft Kreuzfahrtschiffe
Die Meyer Werft arbeitet derweil an zwei weiteren Kreuzfahrtschiffen, die noch in diesem Jahr abgeliefert werden: Im Baudock I ist der Bau der Spirit of Adventure für die britische Reederei Saga Cruises bereits in der Endphase, im Baudock II entsteht die Odyssey of the Seas für Royal Caribbean International, die im Herbst 2019 fertiggestellt wird.
Das Auftragsbuch der Meyer Werft umfasst aktuell acht Kreuzfahrtschiffe, die bis Ende 2023 fertiggestellt werden.