Reisebericht: Kurzreise mit Mein Schiff 7
Für Kreuzfahrtfans, die nur ein paar Tage dem Alltag entfliehen möchten, oder für Neulinge, die das Konzept einer Kreuzfahrt erstmal kennenlernen möchten, ist eine Kurzreise mit der Mein Schiff 7 die perfekte Gelegenheit. Von Warnemünde aus ging es auf eine entspannte zweitägige Tour in die dänische Hauptstadt Kopenhagen und wieder zurück in das Ostseebad. Die ideale Kombination aus Komfort an Bord, Erholung und einem kurzen Städtetrip.
Tag 1: Start in Warnemünde
Unsere Reise startete an einem sonnigen Freitagnachmittag im großen Kreuzfahrtterminal von Warnemünde. Der Check-in war zwischen 13 und 16 Uhr angesetzt, die Gäste mussten sich vorab in einem Online-Reiseportal einen Check-in-Slot buchen. Beim Betreten des Schiffes lag ein unangenehmer Geruch in der Luft, für den es aber einen positiven Grund gab, wie wir später über eine Schiffsdurchsage erfahren haben: Verantwortlich für den Gestank waren die strengen Umweltauflagen für Kreuzfahrten in Nordeuropa – denn aufbereitetes Abwasser dürfe während bei Kreuzfahrten in der Region nicht ins Meer geleitet werden und werde deshalb im Hafen entsorgt.
Nach einer reibungslosen Einschiffung und der obligatorischen Sicherheitseinweisung machten wir uns auf zu einer ersten Erkundungstour durch das Schiff. Besonders auf den oberen Decks, wo sich auch die meisten Bars befinden, war es unglaublich voll. Die Mini-Kreuzfahrt war komplett ausgebucht, was unter anderem daran liegen könnte, dass sie an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag stattfand. Insgesamt 3.066 Menschen befanden sich an Bord – im Vergleich zu anderen Kreuzfahrten waren viele größere Gruppen mit dabei, darunter beispielsweise auch Kegelvereine oder Junggesellinnenabschiede. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich die Passagiere auf dem Pooldeck, um beim Auslaufen um 17 Uhr den letzten Blick auf das Ufer zu werfen. Begleitet von der Hymne „Große Freiheit“ verabschiedeten wir uns von Warnemünde.
Ob für den ersten Snack des Tages oder bereits für das Abendessen bot sich der Besuch des Buffet-Restaurants „Anckelmannsplatz“ an. Ein kulinarischer Höhepunkt war die Wok-Station, bei der sich die Gäste individuelle Gerichte zusammenstellen und von einem Koch zubereiten lassen konnten. Für die Kinder gab es ein extra Buffet mit Klassikern wie Pommes, Chickennuggets oder Grilled Cheese Sandwiches, an dem sich aber auch der ein oder andere Erwachsene gerne bediente. Brotliebhaber konnten sich in der Brotstube an einer riesigen Auswahl an frischen Brotsorten und Gebäck erfreuen. Besonders hervorzuheben ist auch das große Angebot an veganen und vegetarischen Gerichten, was wir in solch einer Vielfalt noch bei keiner anderen Kreuzfahrt gesehen haben. Darüber hinaus gab es auch viele glutenfreie Produkte und sogar zuckerfreie Desserts. Das Restaurant hatte durchgehend von 7 bis 21:30 Uhr geöffnet – dort gab es Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie Abendessen.
Am ersten Abend stand ein Theaterbesuch auf dem Programm. Eigentlich wollten wir vorher in einem der beiden Tischservice-Restaurants Atlantik oder Atlantik Mediterran essen, aber dort kam es zu längeren Wartezeiten, sodass wir uns wieder im „Anckelmannsplatz“ wiederfanden. Um 20:15 Uhr schauten wir uns in der Schaubühne das Stück „2 wie Bonny und Clyde“ an – eine witzige und unterhaltsame Aufführung, die viele Lacher im Publikum erzeugte. Danach ging es direkt weiter zur Party mit DJ auf dem Pooldeck, die bis Mitternacht andauerte. Trotz leichtem Wind herrschte auf der Tanzfläche und an den Bars gute Stimmung, und die Gäste tanzten ausgelassen unter freiem Himmel. Wer nachts noch Lust auf einen Mitternachtssnack hatte, konnte sich im Bistro Tag & Nacht, das durchgehend geöffnet hatte, unter anderem noch einen Burger bestellen, sich an einer Salatbar bedienen oder ein süßes Dessert gönnen.
Tag 2: Kopenhagen – die dänische Hauptstadt entdecken
Der zweite Tag begann früh, denn die Mein Schiff 7 erreichte Kopenhagen bereits um 8:30 Uhr. Wir erfreuten uns an einem ausgiebigen Frühstück, das wir wieder im Buffet-Restaurant „Anckelmannsplatz“ zu uns nahmen. Zur Auswahl standen unter anderem frische Früchte von der Vitaminbar, süße Speisen wie Pancakes oder French Toast und eine Omelette-Station, bei der wir unsere Wunschzutaten selbst wählen konnten. In Kopenhagen hatten die Gäste bis 15:30 Uhr Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, oder an einem der Ausflüge teilzunehmen: Ob ein Besuch in der interaktiven Ausstellung der historischen Carlsberg Brauerei, ein Spaziergang durch die bunte Freistadt Christiania oder eine E-Bike-Tour durch die Stadt – das Ausflugsprogramm war sehr vielfältig, wenn auch ziemlich teuer. Wir entschieden uns, Kopenhagen zu Fuß zu erkunden, insbesondere, weil wir die dänische Hauptstadt bereits einmal besucht hatten. Bei uns stand der CopenHill auf dem Programm: ein futuristischer Ski- und Freizeithügel auf dem Dach einer neuen Müllverbrennungsanlage.
Zurück an Bord genossen wir am Nachmittag eine kleine Stärkung bei Kaffee und Kuchen, gefolgt von frisch zubereiteten Paninis an der Panini-Station. Auch hier konnte man sich wieder seine eigenen Zutaten aussuchen, die dann direkt vor den Augen der Gäste in leckere Snacks verwandelt wurden.
Nach einem anstrengenden Tag konnten wir uns im Spa-Bereich bestens entspannen. Besonders beeindruckend war die Panorama-Sauna und der Outdoor-Ruhebereich am Bug des Schiffs, von der aus man einen fantastischen Blick auf den Sonnenuntergang genießen konnte. Verschiedene Saunen und Dampfbäder sowie der Ruhebereich (Indoor und Outdoor) sorgten für die perfekte Erholung nach einem ereignisreichen Tag in Kopenhagen. Ich kann nur empfehlen, zur klassischen Abendessenszeit der Deutschen den Spa-Bereich zu besuchen – zwischen 18 und 20 Uhr hatte man dort wirklich seine Ruhe. Darüber hinaus musste man im Anschluss daran für das Dinner in einem der beiden Tischservice-Restaurants Atlantik oder Atlantik Mediterran nicht mehr anstehen, bis ein Platz frei wird.
Das Fünf-Gänge-Menü, das wir im Atlantik-Restaurant bekommen haben, war wirklich sehr gut: Wir hatten beispielsweise zur Vorspeise einen Salat und Antipasti, im Anschluss folgten zwei Suppen und vegane Samosas bzw. Ravioli in Hummersauce. Im Hauptgang haben wir zwei verschiedene Fleischgerichte bestellt und als Dessert gab es Mango-Cheesecake udn Churros mit einer Schokocreme. Auch das Ambiente der Location war sehr angenehm und das Personal zuvorkommend und freundlich. Nach dem Abendessen haben wir uns in dem großen Theater die Rock Factory angesehen: eine Show, die Konzert, Tanz und Akrobatik vereinte – mit vielen Rock-Klassikern, die das Publikum zum Klatschen und Mitsingen animierten. Im Anschluss folgte wieder eine Party mit DJ.
Aktivitäten an Bord der Mein Schiff 7
Um alle Bars und Restaurants sowie alle Aktivitäten an Bord kennenzulernen und zu testen, reicht ein Wochenende nicht aus. Insgesamt 15 verschiedene Bars und elf verschiedene Restaurants und Bistros befinden sich auf der Mein Schiff 7. Neben dem Spa-Bereich und dem Fitnessstudio gibt es eine Einkaufspassage, eine Foto- und Kunstgalerie, ein Casino, einen Friseur und sogar ein Tattoo-Studio. Die Termine bei der Tätowiererin waren bereits am ersten Abend komplett ausgebucht. Zum Programm an Bord der Mein Schiff 7 gehörten Schiffsrundgänge, Sportkurse, Malkurse und Kunst-Quizze sowie Live-Konzerte und DJ-Auftritte am Abend. Um das gesamte Angebot wahrzunehmen und sich auch noch Kopenhagen anzusehen, braucht es definitiv ein paar mehr Tage.
Für Kinder und Jugendliche gab es die Teens Lounge und den sogenannten „Spielplatz” mit Tischkicker, Spielekonsolen und Brettspiele. Außerdem gibt es wohl für jüngere Kinder einen Kids-Club und für Familien mit Kindern im Babyalter den Nest-Baby-Raum.
Fazit: Erholung und Erlebnis auf der Kurzreise mit der Mein Schiff 7
Was uns besonders gut an der Reise auf der Mein Schiff gefallen hat, war, dass die Inklusivleistungen wirklich für alle Gäste in allen Tarifen galten. Man brauchte sich keine Gedanken zu machen, ob bestimmte Getränke in seinem Getränkepaket, wie man es bei anderen Kreuzfahrten oft gegen Aufpreis dazu buchen muss, enthalten sind. Die Getränkekarten umfassten mehr als 100 Markengetränke, darunter viele außergewöhnliche Cocktail-Kreationen (auch alkoholfrei). Es gab auch einige Getränke, für die man hätte mehr zahlen müssen – das war aber in den schön gestalteten Getränkekarten deutlich ausgewiesen. Auch die Nutzung des Fitness- und Spa-Bereichs war für alle Gäste gleichermaßen kostenlos.
Die Mein Schiff 7 bietet eine perfekte Mischung aus Komfort, Unterhaltung und Kulinarik. Obwohl die Reise nur zwei Nächte dauerte, bot sie ausreichend Zeit, um die dänische Hauptstadt zu erkunden und gleichzeitig viele Aktivitäten an Bord genießen zu können. Wer also auf der Suche nach einem kurzen, aber intensiven Kreuzfahrterlebnis ist, dem können wir diesen Kurztrip wärmstens empfehlen!