Fähre Copenhagen erhält Rotorsegel
Trotz anspruchsvoller Marktverhältnisse konnte die deutsch-dänische Reederei Scandlines mit der Installation eines Rotorsegels auf der Hybridfähre Copenhagen einen weiteren Schritt in Richtung grüne Fährschifffahrt setzen.
Die Hybridfähre Copenhagen, die auf der Fährlinie zwischen Rostock und Gedser verkehrt, wurde im Mai 2020 mit einem Rotorsegel der Firma Norsepower Oy Ltd nachgerüstet, das 30 Meter hoch ist und einen Durchmesser von fünf Metern hat. Das Norsepower Rotorsegel ist eine moderne Version eines Flettner-Rotors, einem rotierenden Zylinder, dessen Technologie auf dem Magnus-Effekt basiert und das Schiff durch Windenergie vorantreibt. „Durch die Installation des Rotorsegels können die CO2-Emissionen um voraussichtlich vier bis fünf Prozent reduziert werden, ohne dabei die Geschwindigkeit und Reisezeit der Hybridfähre zu beeinträchtigen“, berichtet Heiko Kähler, Geschäftsführer der Scandlines Deutschland GmbH.
In den ersten Monaten des Jahres 2020 war das Geschäft noch relativ stabil, der Ausbruch von COVID-19 innerhalb Europas und die anschließenden Reisebeschränkungen führten jedoch zu einem starken Rückgang des Passagierverkehrs. „Bereits bis zum jetzigen Zeitpunkt können wir einen Verlust von mehr als 70.000 Pkw auf der Route Rostock-Gedser verzeichnen und wir erwarten, dass die Verkehrszahlen leider auch für den Rest des Jahres negativ durch die Corona-Krise beeinflusst werden“, so Heiko Kähler. Scandlines‘ BorderShops in Rostock und in Puttgarden, die drei Monate geschlossen waren, sind wieder geöffnet und in beiden Geschäften ist der Verkauf gut angelaufen.
Auch während der Corona-Krise hielt Scandlines den Betrieb auf beiden Routen Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser aufrecht, um Frachtkunden zu bedienen und somit kritische Lieferketten mit beispielsweise Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren zu gewährleisten. „Bei Scandlines nehmen wir unsere Aufgabe als maßgeblicher Teil der Infrastruktur, die das europäische Festland mit Skandinavien in einer schwierigen Phase verbindet, sehr ernst“, so Heiko Kähler. Die Anzahl der transportierten Lkw war während des Lockdowns nur leicht rückläufig, auf Rostock-Gedser transportierte Scandlines ca. 90% der Lkw-Mengen verglichen zum Vorjahr.
Obwohl Scandlines optimistisch ist und sich darauf freut, seinen Passagieren eine maritim inspirierte Überfahrt zu bieten, wird erwartet, dass der Ausbruch von COVID-19 erhebliche negative Auswirkungen auf die Verkehrszahlen und das wirtschaftliche Ergebnis dieses Jahres haben wird. Scandlines arbeitet zielgerichtet daran, die negativen Einflüsse durch Kostenkontrolle und weiteren Effizienzsteigerungen zu vermindern.