Royal Caribbean Cruises installiert Scrubber auf Kreuzfahrtschiffen
Ein Zeichen für die Nachhaltigkeit in der Kreuzfahrt-Branche. Das globale Kreuzfahrtunternehmen Royal Caribbean Cruises Ltd. (RCL) wird 19 seiner Kreuzfahrtschiffe mit Advanced Emissions Purification (AEP)-Systemen – Abgasreinigungs-Systeme, besser bekannt als Scrubber – nachrüsten.
Dies unterstreicht die Zielsetzung, wichtige Umweltstandards zu erreichen. Scrubber entfernen mehr als 97 Prozent der Schwefeldioxid-Ausstöße, die von den Dieselmotoren eines Schiffes erzeugt werden.
Mit diesem Schritt übertrifft RCL alle Emission-Standards, die von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) für die Sonderzonen der Schifffahrt geplant sind, und befolgt alle Standards, die es in der Europäischen Union gibt. Zudem stellt die Entscheidung für AEP-Systeme sicher, dass die RCL-Schiffe überall den Normen entsprechen können. Dies wäre bei der alternativen Möglichkeit – der Umstellung auf Treibstoff mit einem niedrigeren Schwefelgehalt – nicht gegeben, denn die Verfügbarkeit dieses Treibstoffs ist begrenzt.
Nutzen für die gesamte Branche
Royal Caribbean Cruise Ltd. befasst sich seit 2010 damit, die AEP-Technologie zu entwickeln, zu testen und zu planen. Die neue Quantum of the Seas von Royal Caribbean International, die in diesem Jahr in Dienst gestellt wurde, zählt zu den ersten Kreuzfahrtschiffen, bei denen Scrubber bereits während des Baus auf der Meyer Werft in Papenburg installiert wurden. Zudem betreibt die Liberty of the Seas seit zwei Jahren einen ihrer sechs Motoren mit einem nachgerüsteten AEP-System. Diese „schrubben“ Abgase, in dem ihnen große Mengen Sprühwasser zugeführt werden. Dies entfernt 97 Prozent der Schwefeldioxid-Emissionen.
„AEP-Technologie ist für Kreuzfahrtschiffe noch sehr neu. Dadurch, dass wir vielseitige Lösungen für unsere unterschiedlichen Schiffe einsetzen, können wir die serienmäßige Entwicklung von Scrubbern voranbringen – davon wird nicht nur RCL, sondern die gesamte Branche Nutzen ziehen“, unterstreicht Adam Goldstein, President & COO von Royal Caribbean Cruises Ltd.
Installation zwischen 2015 und 2017
Der Einsatz der neuen Technik auf den bestehenden Schiffen stellte das Unternehmen vor erhebliche Herausforderung – sind doch manche der Bauteile so groß wie ein Schulbus. Ein gesamtes System und seine Flüssigkeiten wiegen mehrere Hundert Tonnen. „Ein Nachrüst-Projekt dieser Größenordnung und Komplexität – auch in Bezug auf Forschung, Planung und Design – gab es in unserem Unternehmen noch nie. Es war ein sehr systematischer Prozess, der die weltweit beste Expertise in diesem Bereich mit einbezogen hat“, erklärt Harri Kulovaara, Executive Vice President Maritime von Royal Caribbean Cruises Ltd.
Damit für die spezifischen Anforderungen jedes Schiffes das richtige System eingesetzt wird, hat RCL zwei verschiedene Lieferanten von AEP-Technik beauftragt. Dies sind das schwedische Unternehmen Alfa Laval und Wärtsilä aus Finnland. Weitere Unternehmen erhalten Aufträge für die Installation.
Ab Januar 2015 wird die Installation auf dreizehn Schiffen der Marke Royal Caribbean International und sechs der Marke Celebrity Cruises erfolgen – während planmäßigen Aufenthalten im Trockendock und während die Schiffe im Dienst sind. Die Vorbereitungen dafür haben auf mehreren Schiffen bereits begonnen – die meiste Arbeit wird zwischen 2015 und 2017 geleistet. Jede einzelne Installation dauert ungefähr acht Monate.
Ziel: Reduktion der Emission und des Treibstoffverbrauchs
Scrubber-Systeme sind eine von verschiedenen Maßnahmen zur Emissions-Reduktion, die RCL ergriffen hat. Ein anderes Augenmerk liegt auf dem geringeren Treibstoffverbrauch, um die CO2-Bilanz der Flotte weiter zu verbessern.
RCL hat darüber hinaus über die gesamte Flotte hinweg hunderte von Energiesparmaßnahmen umgesetzt. Dazu zählt beispielsweise auf der Quantum of the Seas ein sogenanntes Air-Lubrication-System (Luftschmierung), das die Reibung zwischen dem gesamten Rumpf und dem Wasser senkt und so den Treibstoffverbrauch je nach Geschwindigkeit um sieben Prozent reduziert. Weitere Einsparungen bringen ein Steckkarten-System für den Hauptschalter, der in den Kabinen die Beleuchtung und die Klimaanlage steuert, sowie der Einsatz von Energiesparlampen.